Paarberatung/Paartherapie

"Die Wahrheit beginnt zu zweit", Lucas Möller

Paarberatung bietet Orientierung, neue Erfahrungen und Erkenntnisse, durch die jeder sich selbst und seine Beziehung besser wahrnehmen kann.

Ich freue mich, Ihnen dabei zur Seite zu stehen und Sie zu unterstützen, wieder in einen anregenden und konstruktiven Austausch zu kommen. Gemeinsam werden wir uns Ihre Wünsche, Ihre Kommunikationsweisen, Ihre Erwartungen und Beziehungserfahrungen anschauen.

Oft verstecken sich hinter Konflikten unbewusste Bedürfnisse, Ängste, Wertvorstellungen und alte Verhaltensstrategien. Diese zu entdecken ist ein Teil einer sehr spannenden Arbeit. Sind auslösende Mechanismen und Dynamiken einmal erkannt worden, welche die Beziehung immer wieder belasten, offenbaren und entfalten sich neue Möglichkeiten des Miteinanders.

Neue Einsichten können natürlich schnell wieder verloren gehen. Deswegen geht es auch immer wieder darum, neugewonnene Einstellungen zu verankern und durch Gespräche, Rituale, Übungen und Erfahrungen zu festigen. Ziel ist es, sich gegenseitig immer wieder zu helfen, nicht in die bekannten, ungünstigen Muster und Dynamiken zu fallen.

Beziehungsarbeit mag manchmal anstrengend sein, kann aber auch Spaß machen und ist ein Abenteuer.

Bevor Sie also die Flinte ins Korn werfen, möchte ich Sie ermutigen, genau hinzuschauen.Es lohnt sich zu begreifen, was verbindet, was trennt und die eigenen Anteile noch besser kennenzulernen, die meistens auch in der nächsten Beziehung zum Tragen kommen.

Sind Kinder im Spiel, werden sie von diesem Prozess auch profitieren: Sie sind von uns abhängig und übernehmen im Zweifelsfall alles, was unbesehen weitergegeben wird.  

 

Paare 

Paare sind in unserer Zeit schnell in einer Überforderung. Es gibt hohe Ansprüche und Erwartungen, die eine Beziehung erfüllen soll und jede Menge Hürden, die sie zu überwinden hat. Die Beziehung soll im Idealfall beflügeln und erden, Sicherheit geben und abenteuerlich sein und sich am besten wie von selbst ständig erneuern.

Damit sind Beziehungskrisen eigentlich fast vorprogrammiert. Noch dazu finden sich häufig Paare, die ihre Empfindlichkeiten wechselseitig bedienen und sich dazu verleiten, alte Kränkungen zu reaktivieren. In diesen Fällen ist Hilfe von Außen notwendig, da viel Wachsamkeit und Entschleunigung notwendig ist, um alte Verhaltensmuster zu erkennen und Reiz-Reaktionsmechanismen zu identifizieren, welche die Konflikte immer wieder schüren, steuern und dem Miteinander im Weg stehen. 

Paare mit Kindern

Wenn Kinder hinzukommen, hat ein Paar viele Gelegenheiten, sich neu kennenzulernen und noch viel mehr Gelegenheiten aneinander zu geraten. Zeit und Schlaf sind am Anfang meist Mangelware und der Stresspegel steigt entsprechend. Beziehung, Beruf und Kinder sollen unter einen Hut gebracht werden und man will allem gleichermaßen gerecht werden. Die Aufmerksamkeiten verschieben sich. Neue Rollen entstehen, Verantwortlichkeiten müssen erfüllt, neue Balancen gefunden werden. Die Abhängigkeit eines Kindes zieht andere Abhängigkeiten nach sich.

Dazu tauchen eventuell unterschiedliche Ansichten über Erziehung auf. Gelernte Strategien aus der jeweiligen Herkunftsfamilie treten zu Tage und kollidieren oft empfindlich mit denen der Partnerin oder des Partners. Da man mit Kindern oft schnell reagieren muss und sehr in Anspruch genommen ist, gibt es meist nur wenig Raum, Zeit und Energie für Auseinandersetzungen. So kann sich Unaufgelöstes aufstauen, was wiederkehrenden Streitereien begünstigt und einen Nährboden für weitere Verletzungen bildet. Unter Stress braucht es immer weniger Anlass, um in eine ungute Dynamik zu geraten, die mit alt gelernte Strategien wie Rückzug, Angriff oder Versteinern bekämpft und befeuert wird. Entsteht eine Spirale des wechselseitigen Sich-angegriffen-fühlens ist es höchst Zeit sich Hilfe zu holen. 

Kinder leiden unter Streitereien besonders: Sie stehen dazwischen, werden dabei zu wenig gesehen und fühlen sich verantwortlich bzw. sogar oft schuldig, weil sie nicht helfen können.



Erste Beziehungserfahrungen spielen immer eine Rolle

Jeder hat als Kind mehr oder weniger Wunden und Narben davongetragen, die weiterwirken, wenn wir erwachsen sind. Gerade in den engsten Beziehungen tauchen sie in Form von Überempfindlichkeiten oder Verhärtungen wieder auf. Wer sich als Kind schützen musste vor Kränkungen, Verletzungen, Übergriffigkeiten, seelischem oder körperlichem Missbrauch, umgehen musste mit Vernachlässigung, Überbehütung, zu viel Verantwortung, rigiden Ansprüchen oder andere Belastungen ertragen musste, hat Strategien entwickelt und eingeübt, um das Geschehene auszuhalten. Diese meist unbewussten Schutzstrategien, werden in der erwachsenen Beziehung oft zum Problem. In der neuen Konstellation verhindern die alten Strategien Nähe und erzeugen Dissonanz.

Diese unbewussten Schutzmechanismen werden von der Partnerin oder dem Partner eventuell als Verschlossenheit, Rückzug, Ablehnung, Flucht oder Aggression empfunden und als solche angeklagt.

In der Beziehungsarbeit geht es insofern um Bewusstwerdung von Mustern, um eigene Einstellungen und Verhaltensweisen, die reflexartig und besonders bei Stress auftauchen. Wenn ein Paar die eigenen wunden Punkte und die des Anderen kennt, können vermeintliche Angriffe, Vorwürfe oder Rückzüge anders verstanden und übersetzt werden. Statt gegeneinander zu kämpfen, kämpft man gemeinsam gegen schädliche Dynamiken und für eine gelungene Beziehung.


Trennungsbegleitung

Besteht die Notwendigkeit einer Trennung, braucht es manchmal Unterstützung, diese zu bewältigen und zu gestalten. Für Kinder kann eine Trennung besonders belastend sein, wenn sich ihre Eltern weiterhin bekriegen oder einer von beiden so verletzt ist, dass eine Seite jeglichen Kontakt- auch für die Kinder- vermeiden wil. Eine schwierige Situation, da man für die Kinder doch Vater oder Mutter bleibt und - je nach Alter der Kinder - noch viel zusammen tragen, vereinbaren, entscheiden und kommunizieren muss. 

Eine Trennungsbegleitung ist dann sehr notwendig, damit die Kinder sich nicht hin- und hergerissen fühlen müssen, in Loyalitätskonflikte geraten, zum Spielball der Zerwürfnisse werden und mit den eigenen Wünschen und Nöten nicht mehr gesehen werden.

So gesellschaftsfähig Patchworkfamilien und Alleinerziehende bzw. Getrennterziehende in unserer auch Zeit sind, so schwierig und traumatisch kann die Umsetzung der Trennung für Kinder sein, wenn es nicht gut läuft.

Ein Trennungsprozess ist meist mit Schmerz und neuen Schwierigkeiten verbunden. Jeder muss sich arrangieren mit seiner neuen Situation und muss trotz eventuell eigener Trauer oder Wut auch die Bedürfnisse der Kinder im Blick haben. Getrennt ist es paradoxerweise fast noch wichtiger, sich konstruktiv über die Belange des Kindes verständigen zu können - zum Wohl des Kindes und zum Wohl letztlich Aller.

Gerade in solchen Umbruchzeiten brauchen Kinder besonders umsichtige und feinfühlige Eltern, die sich die Sorge um sie gut teilen und miteinander kommunizieren können. 

Dabei kann ich Ihnen behilflich sein.